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Der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs

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Du wurdest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und hast allen Grund, dich darüber zu freuen. Damit das Gespräch zum Erfolg wird, solltest du dich gut darauf vorbereiten.

Arbeitgebern – d.h. Personalverantwortlichen und direkten Vorgesetzten – geht es im Gespräch vor allem darum, sich ein Bild von dir zu machen, genauere Aufschlüsse über deine fachlichen und persönlichen Voraussetzungen zu erhalten, deine Ziele und Interessen zu hinterfragen und zu prüfen, ob du ins Team passt.

Wie offen oder strukturiert ein Bewerbungsgespräch ist, hängt von dem entsprechenden Unternehmen ab. Oft werden sogenannte teilstrukturierte Gespräche durchgeführt, bei denen meist mehrere Interviewpartner anwesend sind. Mit der Strukturierung eines Interviews wächst die Qualität und Vergleichbarkeit eines Gesprächs sowie die Voraussagbarkeit über den späteren Erfolg eines/einer Kandidat:in in ihrer/seiner Tätigkeit.

In der Praxis unterscheiden sich teilstrukturierte Interviews im Aufbau, der Länge, dem Inhalt und der Bewertung. Die Grundstruktur ist aber oft sehr ähnlich, weshalb wir hier einen möglichen Aufbau eines Vorstellungsgesprächs aufzeigen möchten.

Vor dem Gespräch

  • Informiere dich eingehend über das Unternehmen.
  • Vergegenwärtige dich nochmals mit der Stellenausschreibung und deinen Bewerbungsunterlagen, werde dich deiner Stärken und deiner Motivation für die Stelle bewusst und überlege dir passende Antworten zu möglichen Fragen.
  • Bereite die richtige Kleidung vor: Sie muss zur Stelle und zum Unternehmen passen, und du solltest dich wohl in ihr fühlen.
  • Präge dir die Namen der am Bewerbungsgespräch beteiligten Personen ein, damit sie dir nicht im entscheidenden Moment vor Nervosität entfallen.

Dein Ziel für das Gespräch sollte sein, deine Qualitäten in ein möglichst günstiges Licht zu stellen sowie Interesse und Engagement zu bekunden. Daneben hast du die Möglichkeit, zusätzliche Informationen über die Stelle, das Unternehmen und die Arbeitsbedingungen zu bekommen.

Das Bewerbungsgespräch

  • Begrüsse alle Gesprächsteilnehmer:innen mit Namen, einem festen Händedruck und einem freundlichen Lächeln.
  • Nimm nicht Platz, bevor du dazu aufgefordert wirst. 
  • Setze dich aufrecht auf den Stuhl (drückt Selbstbewusstsein aus) und verkrampfe dich nicht.
  • Höre aufmerksam zu, signalisiere Interesse, halte Blickkontakt mit den Anwesenden.
  • Begnüge dich nicht damit, Fragen zu beantworten, nutze die Chance, „dich zu verkaufen“ und stelle Gegenfragen, sobald du dazu aufgefordert wirst.

Möglicher Ablauf eines Interviews

Gesprächsbeginn

  • Informeller Teil mit der Funktion eine offene und freundliche Atmosphäre zu schaffen.
  • Tipp: Freundlich sein, die Gesprächspartner beim Namen nennen, wenn man einen Namen nicht versteht, nachfragen.

Selbstvorstellung des Bewerbenden

  • Du wirst gebeten, in freier Form über deinen Werdegang zu berichten, z. B. "Erzählen Sie uns doch in 5 Minuten die wichtigsten Stationen Ihres Lebenslaufes.
  • Es werden Kompetenzen wie Präsentationstechnik, Organisation, Kommunikation etc. bewertet. Auch die Zeitvorgabe wird bewertet.
  • Tipp: Zuhause eine kürzere (fünf Minuten) und eine längere (zehn Minuten) Präsentation üben.

Freier Gesprächsteil

  • Fragen zum CV (Lücken, Entscheidungswege), z. B. "Sie haben sich nach der Matura nicht gleich für ein Studium entschieden, warum? Sie haben ein Austauschjahr in Indien gemacht, wie kamen Sie dazu? Was hat Sie motiviert?"
  • Tipp: Ehrlich sein, Fragen nach Lücken vorbereiten.

Berufsinteresse, Berufs- und Organisationswahl

  • Das Unternehmen testet, wie gut du dich informiert hast und was du für eine Vorstellung von der Tätigkeit hast. Die gleiche wie das Unternehmen?
  • Fragen nach der Motivation und nach Beweggründen der Bewerbung, z.B. "Was hat Sie an der Stelle angesprochen? Warum haben Sie sich für ein Studium in Biologie entschieden?"
  • Fragen zur Selbsteinschätzung und Kenntnisfragen, z. B. "Wie denken Sie, wird sich die Personalsituation bei den Schweizer Banken in den nächsten Monaten entwickeln? Und warum? Was können Sie uns über die neusten Bankenregulierungen erzählen?"
  • Tipp: Informiere dich über das Unternehmen und verfolge die aktuellen Themen in der Tagespresse.
  • Stelle Fragen zur Tätigkeit. Habe ich die Stelle richtig verstanden? Möglichst viele Fragen klären, damit du am Schluss entscheiden kannst: wird mir diese Tätigkeit gefallen und werde ich erfolgreich sein können?

Biographiebezogene Fragen

  • Passend zu den Anforderungen an die Tätigkeit wird hier nach Erfahrungen gefragt. Interviewpartner verlangen nach Beispielen zu vorgegebenen Situationen, z.B. "Können Sie uns ein Beispiel für eine grössere Aufgabe nennen, die Sie in letzter Zeit hatten?  Wie haben Sie diese geplant und durchgeführt? Wie war die Ausgangssituation? Was haben Sie genau gemacht? Wie sind Sie genau vorgegangen? Was war das Ergebnis? Würden Sie rückblickend etwas anders machen?"
  • Tipp: Ehrlich sein, übe zuhause Beispiele. Nimm dir im Gespräch Zeit, um dich an ein passendes Beispiel zu erinnern. Höre genau zu. Bringe nicht ein Beispiel für Organisation, wenn eines für Planung gefragt wurde.

Realistische Tätigkeitsinformation

  • Hier sprechen vorwiegend Interviewpartner. Bewerbende erhalten ausgewogene und realistische Informationen zur Tätigkeit und zum Unternehmen sowie die Möglichkeit, Fragen zur Stelle und zur Firma zu stellen.
  • Tipp: Stelle Fragen! Je mehr du über die Stelle weisst, desto einfacher kannst du dich später entscheiden. Es geht nicht nur darum, ob das Unternehmen dich möchte, sondern auch, ob du diese Stelle möchtest.
  • Höre aktiv zu. Diese Informationen brauchst du für den folgenden situativen Teil.

Situative Fragen

  • Interviewpartner möchten herausfinden, wie du in bestimmten Situationen reagierst. Jeder Situation sind eine bis drei Kompetenzen zugeordnet, welche anhand deiner Antwort bewertet werden. Dabei geht es meist um Situationen, welche in der anzustrebenden Tätigkeit oft vorkommen und erfolgsrelevant sind,  z.B.: "Ein langjähriger Kunde ruft Sie total verärgert an. Jetzt  hat er bereits zum dritten Mal eine falsche Rechnung von Ihnen erhalten (Zur Information: Du betreust den Kunden und rekrutierst die Kandidat:innen, die Rechnungserstellung und -versendung läuft vom Service Center aus. Das heisst, der Fehler liegt nicht bei dir). Was tust du?"
  • Tipp: Sei ehrlich, überlege dir gut, wie du reagieren würdest und begründe dein Verhalten. Höre zu. Diese Fragen sind auch für deine Entscheidungsfindung wichtig.

Gesprächsabschluss

  • Feedback und Vereinbarungen treffen.
  • Wichtig: Halte dich an Abmachungen.

Ein gut strukturiertes und von trainierten Interviewenden durchgeführtes Bewerbungsgespräch hilft nicht nur den Interviewpartnern sondern auch den Bewerbenden für die Entscheidungsfindung.

Nach dem Gespräch

Im positiven Fall wirst du zu einer weiteren Gesprächsrunde eingeladen, oder du erhältst direkt eine Zusage, worauf noch Abklärungen zu Einstellungstermin, definitivem Lohn, Anstellungsmodalitäten folgen können.

Im negativen Fall erhältst du eine Absage. Lass den Kopf nicht hängen, sondern analysiere den Ausgang der Bewerbung: Woran hat es gelegen? Hast du Fehler gemacht, oder waren die anderen wohl einfach besser? Erkundige dich bei den Arbeitgebern nach den Ablehnungsgründen.

Weiterführende Informationen

Gespraech

Bewerbungsgespräch - So gelingt's!

Unsere Ratschläge zum Vorstellungsgespräch kompakt auf vier Seiten. Du kannst das Gespräch auch mit deinen Freund:innen und Kolleg:innen üben.

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Überzeuge anhand von konkreten Beispielen

Mehr zu Überzeuge anhand von konkreten Beispielen

Wenn du nach deinen Erfahrungen zu einem bestimmten Thema (Teamwork, Erfolg, Herausforderungen, Verantwortung) gefragt wirst, antworte am besten mit einem konkreten, für die Stelle relevanten Beispiel.

Die STAR-Methode soll dir helfen, sich ein paar Beispiele zurechtzulegen, um so optimal auf das Gespräch vorbereitet zu sein.